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Der Uploadfilter kommt

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Bild: unsplash.com CC0 1.0

EU verabschiedet Urheberrechtsreform

Kurz vor der Abstimmung hat es Europaweit viele Großdemonstrationen gegen die Urheberrechtsreform gegeben. Genutzt hat es wenig. Die Reform wird das Internet verändern. Es gibt neue Pflichten und niemand weiß so recht, wie man diese technisch umsetzen soll. Und dabei geht es nicht nur um den Upload Filter.

An sich haben wir hier den Zusammenstoß von klassischer Presse und den Internet Dienstleistern zu tun. Um was geht es dabei genau? Beispiel: Google führt auf seiner Plattform news.google.com aktuelle Artikel von diversen Nachrichtenportalen zusammen. Dabei zeigt Google nicht die ganze Nachricht, sondern nur den Titel und ein kleines Bild. Klickt man auf den Titel, wird man weitergeleitet auf die Originalseite.

Die Nachrichtenportale argumentieren, dass Google hier fremden Inhalt nutzt und somit gegen das Urheberrecht verstößt. Wenn Google dies macht, sollen sie dafür bezahlen. Google argumentiert, dass durch diese Aufstellung die Nutzer erst zu den jeweiligen Portalen geführt werden, die sonst nie auf die Seite gesurft wären.

Zukünftig muss Google nun für die Zusammenstellung zahlen. Die Reform bietet Google zwar weiterhin die Möglichkeit auch kostenlos eine Liste zu erstellen, aber pro Artikel dürfen maximal drei Wörter angezeigt werden. Das letztere ist für den Nutzer unschön, das erstere wird Google nicht mitmachen. Mag sein, dass Google seinen Newsdienst einstellt, dann würde aber auch die Nutzerzuführung fehlen. Eventuell wird Google einen Metatag einführen. Dienste, die weiterhin möchten, dass ihre Artikel in der Google Liste erscheinen, können dies im Quelltext Google mitteilen, alle anderen werden von Google ignoriert.

Das was am heftigsten diskutiert wird, ist der Upload Filter. Dienstleister wie YouTube sollen zukünftig alles Filtern und Sperren, was gegen das Urheberrecht verstößt. YouTube hat bereits einen Scanner im Einsatz, der zum Beispiel nach hochgeladenen Kinofilmen oder Musik sucht. Eine Gegenmaßnahme ist es dann meist, dass das Bild ein wenig verzerrt wird oder die Sprache einen Tick schneller läuft, so dass der Scanner diese nicht erkennt.

Wenn nun Google einen funktionierenden Upload Filter programmieren sollte, müssten sich kleinere Dienstleister diese Dienstleistung bei Google einkaufen, denn diesen Unternehmen fehlt die Manpower und das Geld eigene Filter zu programmieren.

Genau hier setzt auch die Kritik an. Die großen Player wir Google und Facebook würden allumfassend bestimmen, was im Internet gezeigt wird und was nicht. Würde Google es bei YouTube zulassen, dass ein Inhalt gezeigt wird, der rechtlich geschützt ist, kann man Google verklagen. Bei Millionen von Uploads am Tag wäre eine Filterung unmöglich und die Anzahl der möglichen Klagen enorm hoch.

Es ist technisch unmöglich, dass ein Upload Filter erkennen kann, ob der Hochladende nun das Urheberrecht an den Inhalt hat oder nicht. Dem entsprechend kann es sein, dass Google seine Dienstleistungen innerhalb der EU drastisch einschränken wird oder gar ganz schließt.

Eine Mögliche Gegenreaktion der Nutzer wird es dann sein VPN Leitungen, die ins EU Ausland führen, oder das TOR Netzwerk zu nutzen, um dann darüber weiterhin Inhalte bei YouTube zu platzieren und abzurufen.

Eine weitere Sache die wahrscheinlich verschwinden wird, sind die Internet Memes. Memes sind meist Bilder, die auf witzige Art verfremdet werden und uns bisher gut unterhalten haben. Da dafür urheberrechtliche Bilder verwendet werden, muss Google & Co. diese heraus filtern.

 

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